Wir Menschen sind Gemeinschaftswesen. Denn zusammen geht vieles leichter. Trotzdem ist es nicht alltäglich, dass jemand noch einen Schritt weitergeht und sich ehrenamtlich engagiert. Doch gerade als ehrenamtlicher Helfer bekommt man viel zurück. Beim Passauer Wolf finden sich Mitarbeiter, die auch in ihrer Freizeit über den Tellerrand schauen. Und dabei mehr sehen als sich selbst.
FRANZISKA SPORER, MITARBEITERBEGLEITUNG (siehe Bild oben)
»Bereits meine Eltern haben sich ehrenamtlich in der Schönstatt-Bewegung engagiert. Sie gehört seit ich denken kann zu meinem Leben.« Selbst ehrenamtlich aktiv ist Franziska Sporer in der Schönstattbewegung nun schon seit über zehn Jahren. Hier organisiert sie regelmäßig Freizeiten für Mädchen und junge Frauen. Gerade die Gemeinschaft mit Kindern und Jugendlichen hat Franziska Sporer einiges gelehrt: »Ich möchte nie vergessen, wie wichtig es ist, sein eigenes inneres Kind nicht zu verlieren. Man darf außerdem erkennen, dass man sein ›Ich‹ manchmal viel zu wichtig nimmt und dass sich vieles einfacher und schöner im Alltag gestaltet, wenn sich der Blick weitet und man die Perspektive auf das ›Du‹ hin verändert.« Herzstück und Erkennungszeichen der Schönstatt-Bewegung vor Ort ist immer eine kleine Marienkapelle. »Auf dem Grundstein unserer Kapelle steht ›Ich brauche dich!‹. Das hat mich damals persönlich angesprochen und mich bis heute nicht mehr losgelassen.«
Mir persönlich wurde eine Überzeugung geschenkt, die mich im Leben trägt: dass ich gebraucht bin, dort wo ich gerade stehe.
Die freudigen Gesichter der Mitreisenden sind die Anstrengungen wert.
CHRISTINE KROMPASS, STELLVERTRETENDE LEITUNG REZEPTION
Christine Krompaß ist Kassiererin beim Skiclub Bad Griesbach e. V.: »Ich übernehme damit den so ziemlich unbeliebtesten Job mit der meisten Arbeit. Aber ich mache es gern, und das jetzt schon seit neun Jahren.« Damals gab es einen Umbruch im Verein, das Ehrenamt wurde frei. »Da ich dem Skiclub schon seit Kindesalter verbunden war, habe ich ›Ja‹ zu der neuen Aufgabe gesagt.« Außerdem engagiert sich Christine Krompaß auch als Sportleiterin, organisiert und plant die Skifahrten des Vereins. »Die freudigen Gesichter der Mitreisenden sind die Anstrengungen wert.« Beim Skiclub ist für Christine Krompaß aber noch lange nicht Schluss. Als Tanztrainerin beim Boogie Woogie Club bringt sie zusätzlich Bewegung ins Spiel: »Die Dankbarkeit und Freude der Leute darüber, etwas Neues zu lernen und zu erfahren, macht dieses Ehrenamt zu etwas Besonderem.«
ANGELA FÜRST, MASSEURIN UND MEDIZINISCHE BADEMEISTERIN
Zu ihrem Ehrenamt ist Angela Fürst eher zufällig gekommen: »Eine Kollegin hat mich damals zu einer Helfer-Akquise mitgenommen. Und ehe ich mich versah, stand ich auch schon in der Anprobe für das Outfit.« Zusammen mit knapp 130 anderen ehrenamtlichen Helfern stellt Angela Fürst sicher, dass beim Biathlon in Ruhpolding alles glatt läuft. Dabei begeisterte sie sich damals gar nicht so sehr für Biathlon. »Klar interessiere ich mich für Sport. Aber beim ersten Mal habe ich keinen einzigen der Läufer gekannt. Ich wollte einfach mal etwas ganz anderes machen. Und mitfiebern kann man ja trotzdem.« Aus der spontanen Entscheidung sind inzwischen fünf Jahre Ehrenamt geworden. Ein kleiner Bonus ist natürlich auch der Rummel beim Event. In Ruhpolding tummeln sich zum Biathlon viele bekannte Gesichter. »Das macht alles noch ein klein wenig spannender. Das ist aber nicht der Grund, warum ich dorthin fahre. Ich freue mich einfach jedes Jahr wieder darauf, mich mit den anderen ehrenamtlichen Helfern zu treffen und die Biathleten anzufeuern.«
Ich wollte einfach mal etwas ganz anderes machen.
Ich versuche den Kindern mitzugeben, dass das Wichtigste am Sport immer der Spaß ist. Auch wenn es beim Wettbewerb einmal nicht klappt.
JULIA STALLINGER, SPORTTHERAPEUTIN
2015 gründete Julia Stallinger eine kleine Voltigiergruppe innerhalb ihres Reitvereins. »Ich habe jahrelang selber begeistert voltigiert, musste es aber leider wieder aufgeben. Aber der Sport hat mich nie losgelassen, und ich wollte mein Wissen und meine Begeisterung weitergeben.« Die Kinder bringen ihr viel Vertrauen entgegen. Julia Stallinger erfüllt es mit Stolz, einen kleinen Teil zu ihrer Entwicklung beitragen zu können: »Ich versuche den Kindern mitzugeben, dass das Wichtigste am Sport immer der Spaß ist.« Auch wenn es beim Wettbewerb einmal nicht klappt. »Einmal ging fast alles schief! Ich überlegte mir schon, bevor die Kinder überhaupt fertig waren, wie ich mit der anstehenden Enttäuschung umgehen soll. Am Ende stellten sich die Kinder neben mir auf, und anstatt betrübter Gesichter hatten die Kinder ein Lachen auf den Lippen. Sie hatten Spaß, und das war mehr wert als der erste Platz.«
Bildnachweis: Berli Berlinski