Beim Betreten der Fachklinik des Passauer Wolf in Bad Gögging fällt sie sofort ins Auge: die »Grüne Wand«. Zur Eröffnung des Hauses ist sie hier eingezogen und seither bringt sie die positive Wirkung der lebendigen Natur in den Innenraum. Ob sie sich hier in der Fachklinik wohlfühlt? Das erzählt sie uns am besten selbst.
Seit gut zwei Jahren begrünst du jetzt den Eingangsbereich der Fachklinik. Wie geht es dir?
»Am Anfang war’s nicht so einfach, da mussten sich meine Pflänzchen erst aneinander und an die Umgebung gewöhnen«, meint die Grüne Wand. »Aber jetzt geht’s uns allen prima. Herr Fahn vom Fahn Garten- und Landschaftsbau kommt regelmäßig vorbei und schaut, wie die Pflänzchen gedeihen. Die haben nämlich auch ihren eigenen Kopf. Da gibt es welche, die sich gern hervortun, über die Nachbarn hinauswachsen, und andere, die sich eher zurückhalten. Bevor aber Chaos an der Wand ausbricht, ist Herr Fahn zur Stelle und bringt wieder Ordnung ins Pflanzenteam. Ab und zu gibt’s auch ein Schlückchen Dünger. Das Hotelteam behält uns ebenfalls immer im Blick und ruft sofort Hilfe, wenn es uns an irgendetwas mangelt. Die Haustechnik besucht uns, wenn die automatische Wasserzufuhr ins Stocken gerät.«
Weißt du, welche Pflänzchen an der Wand gedeihen?
»Na klar, ich bin doch täglich mit ihnen zusammen. Da gibt es verschiedene Zierpfeffersorten, das Gestreifte hier sind die Tradescantien und dort – die geschätzten Philodendren. Ihre großen Blätter entziehen der Luft viele Schadstoffe. Im Team erhöht die Grüne Wand die Luftfeuchtigkeit und verbessert das gesamte Raumklima. Toll, oder?«
Und wie schafft ihr es, vertikal zu wachsen?
»Na, schau’ doch mal! Dahinten sind kleine Kassetten, dahinein sind die Pflanzen in ein Mineralsubstrat gesetzt und wachsen dicht nach oben.«
Hast du hier auch Kontakt zu deinesgleichen?
»Natürlich. Hier gibt es ja viele grüne Verwandte. Mit der Grünen Hecke dort drüben bin ich eigentlich ständig in Kontakt. Aber ich tausche mich auch mit den Mooswänden und -kugeln im Passauer Wolf Reha-Zentrum Bad Gögging aus. Die sind nämlich unsere direkten Vorfahren.«
Als ich aufstehe, meine ich noch zu hören: »Und öfter mal ins Grüne schauen, das beruhigt die Nerven!« Ich drehe mich um und schaue lange ins Blätterwerk.
Bildnachweis: Berli Berlinski