Pro Ausgabe freut sich die Redaktion der Wolfsspur auf das Ausprobieren von Vorschlägen für ein entspannteres, gesünderes, zufriedenes Leben. Dieses Mal wollen wir uns das Ataraxia®-Konzept vornehmen: Die Wirkung der Fitten-Pneumozyten-Maske testen? Lindenblüten- oder Holunderblütentee trinken? Oder das »Ansteigende Fußbad« probieren?
In unserem ersten Redaktionsmeeting wird klar, dass das Team nach der einsamen Zeit im Homeoffice hungrig ist nach einem Gemeinschaftserlebnis: Alle wollen mitmachen. Aber kollektives Lindenblüten- oder Holunderblütentee-Trinken finden wir als Teamerlebnis eher seltsam. Doch einen großen Stuhlkreis zu bilden für ein kollektives »Ansteigendes Fußbad« stellen wir uns ziemlich spannend vor. Dann schleichen sich Bedenken ein: Wir haben in der Redaktion nicht nur keine ausreichende Menge an Fußbadewannen. Wir haben gar keine. Zudem fürchten wir die entspannende Wirkung. Was, wenn wir uns danach wirklich angenehm müde fühlen? Wenn die wohltuenden Kräfte der Melisse uns ausgerechnet in der Konferenz ereilen und in sanften Schlaf hüllen? Wir nehmen an, dass der empfohlene Zeitpunkt »Vor dem Schlafengehen« wahrscheinlich berechtigt ist. Ein Beschluss ist schnell gefasst, er lautet: Una per tutti – eine für alle. Und »una« bin ich.
DIE VORBEREITUNG
Endlich mal wieder einen Grund haben, in den Kräuterladen zu gehen. Zuerst kaufe ich Lindenblüten- und Holunderblütentee für das ganze Team. Dann geht’s an die Auswahl des Melissenöls. Ich erfahre, dass die Herstellung eines echten Melissenöls ziemlich aufwändig ist. Für einen Liter werden je nach Qualität 4 bis 8 Tonnen Melissenblätter gebraucht. Als ich den Preis erfahre, muss ich noch einmal kurz am Fläschchen schnuppern. Es duftet angenehm blumig, ein wenig nach Zitrone und Minze. Der Duft steigert die Serotoninproduktion im Gehirn, erfahre ich, das löst die beruhigende und harmonisierende Wirkung aus. Zu meinen Schätzen packe ich noch ein gutes Pfefferminzöl für die Fitte-PneumozytenMaske und Bergamotteöl, als Ersthelfer gegen den Winterblues.
DIE VERSUCHSANORDNUNG
Dummerweise habe ich zugesagt, eine Laudatio anlässlich einer Preisübergabe zu halten. Vor solchen Terminen schlafe ich für gewöhnlich ziemlich schlecht. Stattdessen präsentiert mir mein Kopf sämtliche Katastrophen, die bei solchen Auftritten eintreten können: Ich stolpere über Kabel, der Preis rutscht mir aus der Hand, ich vergesse den Text, meine Stimme verwandelt sich in ein jämmerliches Krächzen usw. Das scheint mir eine gute Gelegenheit zu sein, um das »Ansteigende Fußbad« einem Härtetest zu unterziehen.
Von den Füßen bis zum Kopf wird die Durchblutung angeregt.

DER SELBSTVERSUCH
Am Abend vor der Veranstaltung – alles in Greifweite: Ein paar Tropfen Melisse mit Meersalz vermischt, Badethermometer, Hocker, Handtücher, die Fußbadewanne ist ein kommoder Eimer. Und 20 Minuten Zeit – nur für mich. Ich tauche die Füße knöcheltief ins laue Nass und schnuppere dem blumigen Duft nach. Er nimmt mich mit zu warmen Sommertagen, gemähten Wiesen, zu Waldlichtungen. Ich spüre, wie mein Atem ruhiger wird, tiefer fließt und gieße heißes Wasser nach. Die Duftwolken steigen wieder auf, ich vergesse, dass ich mich in einem Selbstversuch befinde, gieße heißes Wasser nach – Wärme breitet sich wohlig in mir aus. Schließlich ist eine gute Viertelstunde vergangen, das Wasser hat 38°, ich komme langsam wieder in die Wirklichkeit zurück. 20 Minuten Nachruhen. Zum Glück lege ich mich dafür aufs Bett, denn ich schlafe sofort ein. Nachts um vier schäle ich mich aus den Alltagskleidern, schnuppere noch einmal am duftenden Fläschchen, lese ein halbes Kochrezept (mein »normaler« Einschlaftrick) und schlafe einfach weiter.
EINSATZ DER FITTEN-PNEUMOZYTEN-MASKE
Der Veranstaltungsort ist riesig, dunkel, eine fensterlose Halle – ausgeleuchtet durch gewaltige Scheinwerfer. Die Luft steht, die Halle heizt sich auf, die Technik funktioniert nicht. Eine Menge Moderatoren, Redner, Laudatoren und Preisträger warten auf ihren Einsatz. Bis zum Probelauf vergehen annähernd zwei Stunden. Glücklicherweise habe ich das Pfefferminzöl eingepackt. Die antivirale, antimikrobielle und erfrischende Wirkung der selbstgebastelten FFP-Maske kann ich jetzt gut gebrauchen. Einen Tropfen gebe ich auf mein Taschentuch, halte es mir vor Mund und Nase und spaziere so kurz durch die Halle. Tatsächlich: Der Duft erfrischt wirklich. Und schnell. Eine beruhigende Wirkung kann ich allerdings nicht feststellen – die Situation geht mir zunehmend auf die Nerven.
DAS RÉSUMÉ
Von der Wirkung des »Ansteigenden Fußbades« bin ich restlos überzeugt. Es ist eine hervorragende Möglichkeit, sich schnell aus der Alltagshektik zu lösen und eine ruhige Auszeit zu genießen. Der angenehme Melissenduft tut ein Übriges. Die entspannende und beruhigende Wirkung war für mich sofort spürbar. Und ich habe herrlich geschlafen. Nachahmung sehr empfehlenswert.
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