Von Indien aus eroberte die Kresse die Welt. Schon in der Antike war sie als Allheilmittel anerkannt. Im Mittelalter zog sie in die Klostergärten und damit in die Klostermedizin ein. Als anspruchslose Pflanze ist die Kresse heute fast überall beheimatet und peppt mit ihrem scharfen, gesunden Grün Speisen und Getränke auf.
Wie Radieschen, Rettich, Senf oder auch verschiedene Kohlarten gehört die Kresse zur Familie der Kreuzblütengewächse. Die enthaltenen Senföle sind verantwortlich für den frischen, leicht scharfen Geschmack, der putzmunter macht. Diese Senfölglykoside wirken antibakteriell wie antiviral und stärken das Immunsystem. Dazu liefert Kresse reichlich Vitamine, vor allem die Vitamine A, B1, B2, C und E und punktet mit Kalzium, Eisen und Jod. Im frühen Jahr landet die Kresse gerne auf dem Tisch, weil sie blutreinigend wirkt und neue Power schenkt.
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Brunnenkresse
Auf Märkten lässt sich Brunnenkresse hin und wieder entdecken. Beim Spaziergang in wasserreicher Ge-gend stößt man ziemlich sicher auf sie. Brunnenkresse liebt das frische, fließende Wasser gurgelnder Bäche. Wer fündig wird, streut die gesunden Blättchen gleich frisch aufs Butterbrot oder genießt sie als Salat.
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Gartenkresse
Sie gedeiht sogar am Fensterbrett! Einfach einen Blumenuntersetzer mit Erde füllen oder mit einem nassen Küchenpapier auslegen. Die Samen aussäen und feucht halten. Nach etwa einer Woche kann die Kresse in bester Bio-Qualität aus heimischem Anbau geerntet und verzehrt werden.
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Kapuzinerkresse
Eine leuchtende Schönheit im Kräutergarten oder Balkonkasten: Weithin strahlen die Blüten der Kapuzinerkresse in Gelb-, Orange- und Rottönen über dem satten Grün annähernd runder Blätter. Sie ist nicht nur schön, sondern auch gesund, weswegen sie 2013 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt wurde. Essbar sind Blüten, Blätter und Samen.
Gesunde Überraschung
Was wäre ein Kartoffelsalat ohne Kresse? Ein gekochtes, halbiertes Ei ohne Kressekrönchen? Ein Radieschenbrot ohne Kressetopping? Das alles ist Ihnen sicher längst bekannt. Deshalb haben wir uns auf die Suche nach ungewöhnlicheren Kresse-Rezepten gemacht. Zum Beispiel diesen:

KAROTTEN-KRESSE-PUFFER
- 2 mittlere Karotten (fein gerieben)
- 1 kleines Stück Sellerie, ca. 150 g(fein gerieben)
- 2 EL gemahlene Mandeln (oder Haselnüsse)
- 50 g gehackte Kresse
- 4 EL Mehl mit 1 bis 2 Eiern verrührt (Veganer nehmen 3 bis 4 EL Wasser)
- Kräutersalz, Pfeffer, Muskat (nach Geschmack)
- Olivenöl zum Braten
Karotten, Sellerie, Mandeln und Kresse gut mischen. Die Eier-Mehl-Mischung unter das Gemüse ziehen, mit den Gewürzen abschmecken und alles gut verkneten. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Aus der Ge-müsemasse Puffer formen und diese von beiden Seiten braten. Schmeckt prima mit Kräuterquark oder Salat. Und punktet auch kalt beim Picknicken.

KRESSEPESTO
- 1 Kästchen Kresse
- 1 Bund Basilikum (fein geschnitten)
- 50 g Parmesan (gerieben)
- 2 EL Pinienkerne
- 1 Knoblauchzehe (gehackt)
- 1 EL Zitronensaft
- 80 ml Olivenöl
- Salz und Pfeffer (nach Geschmack)
Die Kresse abschneiden. Kresse, Basilikum, Parmesan und Knoblauch mit Pinienkernen, Zitronensaft und Öl fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu passen Gnocchi oder Pasta.
SPARGELSALAT MIT KRESSE-GREMOLATA
- 400 g grüner Spargel
- TL Zucker und Zucker zum Abschmecken
- 2 EL Pinienkerne
- 1 Bund Radieschen
- 4 EL Zitronensaft▪ Salz, Pfeffer
- 5 bis 6 EL Öl
- 1 Bund Basilikum
- 1 Kästchen Kresse
- 1 Knoblauchzehe
- abgeriebene Schale von 1/2 Bio-Zitrone
- essbare Blüten (z.B. Kapuzinerkresse, Gänseblümchen)
Spargel waschen, die holzigen Enden abschneiden. Spargel mit einem Sparschäler längs in Streifen hobeln, in kochendem Salzwasser mit 1 TL Zucker ca.1 Minute garen, abgießen, abschrecken und gut abtropfen lassen. Pinienkerne in einer kleinen Pfanne ohne Fett kurz rösten, Radieschen putzen und in dünne Scheiben schneiden. Für die Vinaigrette Zitronensaft, Salz und Pfeffer verrühren, mit Zucker abschmecken. 2 EL Öl daruntermischen. Für die Gremolata Basilikum waschen, trocken schütteln, Blättchen abzupfen, Kresse vom Beet schneiden, Knoblauch schälen und alles sehr fein hacken. Kresse, Basilikum, Knoblauch und Zitronenschale vermengen. Mit Salz und Pfeffer würzen, 3 bis 4 EL Öl darunterrühren. Spargel, Radieschen, Pinienkerne mit Vinaigrette mischen. Auf einer Platte anrichten. Mit Blüten dekorieren und die Gremolata in kleinen Klecksen darauf geben.
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