Wann haben Sie eigentlich zum letzten Mal so richtig herzhaft gelacht? Kinder tun es bis zu 400-mal am Tag. Sie lachen ohne Hemmungen, prustend, brüllend, kichernd. Lachen gehört zum Kinderleben – wie Spielen. Ziehen Vernunft, Pflichtbewusstsein, Gewissenhaftigkeit, kurz »Der Ernst des Lebens« ins Kinderleben ein, wird der Raum fürs freie Lachen immer enger. Erwachsene lachen nur noch etwa 15-mal am Tag. Das ist schade. Denn die positiven Auswirkungen von Lachen auf den gesamten Organismus sind enorm und auch wissenschaftlich belegt.
Lachen ist der perfekte Stresskiller.
Beim Lachen werden Endorphine – »Glückshormone« – ausgeschüttet. Dadurch werden negativer Stress, Spannungen, Verstimmungen abgebaut. Das beruhigt, entspannt, reguliert Blutdruck und Herzfrequenz, wirkt entzündungshemmend, sogar schmerzstillend. Eine Minute Lachen kann so effektiv sein wie 45 Minuten Entspannungstraining oder 10 Minuten Joggen.
Lachen macht frisch und kreativ.
Regelmäßiges Lachen stärkt den Herzmuskel, aktiviert die Atem- und Lungenfunktion und erhöht die Sauerstoffsättigung im Blut. Das erfrischt auch geistig, verbessert die Konzentrationsfähigkeit und fördert die Kreativität. Denn durch Lachen wird das vernünftige Denken für einen lockeren Moment unterbrochen – der Kopf wird frei für neue Ideen.
Lachen stärkt die emotionale Gelassenheit.
Lachen fördert das Selbstvertrauen und das soziale Miteinander. Lachen verbindet. »Lachen ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Menschen«, zitiert die Dipl.-Pädagogin, Medien- und Kulturwissenschaftlerin und Lach- und Humortrainerin Sandra Folgmann. Ihre gute Nachricht: »So wie wir uns ›Spaß beiseite‹ antrainieren, können wir auch ›Mehr Spaß im Leben‹ trainieren – mit allen guten Folgen.«
»WER LACHT, DENKT NICHT.«
Zum zweiten Mal fand der »Wolfstag« statt – diesmal in Bad Griesbach. Hier begegnen sich Mitarbeiter in Schlüsselfunktionen, um an strategischen Konzepten mitzuwirken. Ein Selbstversuch mit Lach- und Humortrainerin Sandra Folgmann machte den Kopf frei – und richtig gute Laune.
Es gibt nichts zu lachen? Wir lachen trotzdem.
Die erste Lektion von Sandra Folgmann: »Fake it, until you make it – Tu einfach so als ob. Denn ganz egal, ob echt oder künstlich gelacht wird, die Lachmuskeln stimulieren das Gehirn auf jeden Fall zur Freisetzung von Endorphinen. Die Glückshormone fördern das Wohlbefinden und regen wiederum zum Lachen an.«
Tatsächlich: Nach anfänglicher Betretenheit blitzen erste, zaghafte Lachgluckser im Raum auf. Ich schaue zu meinem Gegenüber und muss grinsen, er blickt zurück und fängt zu kichern an. ir stecken uns gegenseitig an und lachen schließlich beide ziemlich unvernünftig und gar nicht erwachsen. Tut gut!
Sandra Folgmann hilft uns mit Atem-, Dehn- und spielerischen Übungen dabei, das willentliche Lachen in echtes Lachen zu verwandeln. »Es ist wie beim Fahrradfahren«, sagt sie. »Einmal gelernt, können Sie es ein Leben lang. Nach einer längeren Pause kommen Sie vielleicht ein wenig aus der Balance. Aber das lässt sich ganz schnell wieder antrainieren – Sie wissen ja, wie es geht!«
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