Bleibt das Glück vor der Tür, wenn der Arbeitstag beginnt? Kann Arbeit überhaupt glücklich machen? Oder doch eher krank? Arbeitsbedingungen und –einstellungen wirken sich höchst verschieden auf unsere körperliche wie psychische Gesundheit aus. Eine Herausforderung kann den einen beflügeln und ihn mit Energie fluten, für den anderen aber »Stress pur« bedeuten. Hier ein paar Schlaglichter auf das vielschichtige Thema.
LEIDENDE PSYCHE
Der BKK Gesundheitsreport zeigt es deutlich: Bereits 2014 sind psychische Probleme die zweithäufigste Ursache für Krankheitstage.
10.000
Mitarbeiter des niederländischen Unternehmens Buurtzoerg, ein Anbieter ambulanter Pflege, organisieren ihre Arbeit in kleinen Teams selbst. Ihr Motto: Menschlichkeit statt Bürokratie.
50%
der vom Startup Monitor 2019 befragten Neugründungen beteiligen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Unternehmenserfolg.
GESUNDHEIT AUF PLATZ 1
Der Werte-Index ist ein Ranking der Bedeutung von Werten für die Deutschen. Die Auswertung 2020 zeigt: Die Gesundheit zählte für die Deutschen immer zu den wichtigsten Werten. 2020 steht sie nun auf Platz 1. Außerdem stehen die Werte Familie und Erfolg an der Spitze des Rankings.
ZEITBUDGET UND ARBEITSMENGE
Gemäß einer Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) findet nur etwa die Hälfte aller Befragten zur Erledigung ihrer Arbeit genügend Zeit. Für zwei Drittel der Befragten gibt es keine oder nur zum Teil ausreichend Zeit, um auch auf Ungeplantes reagieren zu können. 43 % gaben an, dass ihnen die Arbeitsmenge teilweise bis komplett über den Kopf wächst.
WAS MACHT MENSCHEN BEIM ARBEITEN GLÜCKLICH?
Eine Umfrage der »London School of Economics« mit mehr als 20.000 Europäern zeigt, was Menschen beim Arbeiten glücklich macht: 1. Work-Life-Balance 2. Ein gutes Arbeitsklima 3. Eine abwechslungsreiche Arbeit 4. Entwicklungsmöglichkeiten 5. Einfluss auf die Arbeit 6. Das Gehalt
GEMISCHTE TEAMS UND ZUFRIEDENHEIT
2019 befragte das Ipsos-Institut 2.000 Deutsche, welchen Einfluss die Arbeit in gemischten oder homogenen Teams auf ihre Lebenszufriedenheit hat. Danach wirkt sich für zwei Drittel das Arbeiten in gemischten Teams positiv auf die eigene Arbeitszufriedenheit aus. Das sehen sowohl Frauen als auch Männer so. Der Anteil der »Hochzufriedenen mit der Arbeit« beläuft sich in gemischten Teams auf 27 %. In homogenen Teams zählen nur 18 % zur Gruppe der »Hochzufriedenen«. 42 % der Teilnehmer meinen, dass ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis das Arbeitsklima verbessert und für mehr Kreativität sorgt (31 %).
ARBEIT UND BEWEGUNGSMANGEL
Zwischen sechs und zehn Stunden pro Tag verbringt ein Büroangestellter sitzend. Laufen Sie dem Bewegungsmangel davon: Entdecken Sie die Treppen an Ihrem Arbeitsplatz. Wieviele Stufen sind’s zur Kollegin in der Buchhaltung? Profitieren Sie auch andernorts vom Treppentraining. Der schiefe Turm von Pisa hat beispielsweise 294 Stufen, ähnlich viele wie der »Alte Peter« in München. Wenn Sie mal in Berlin sind, probieren Sie den Fernsehturm (986 Stufen). Dann vielleicht den Olympiaturm in München (1.230 Stufen) und als Krönung: Das Empire State Building in New York mit 1.576 Stufen.
WO LEBEN DIE GLÜCKLICHSTEN MENSCHEN?
»World Happiness Report« heißt eine jährliche Umfrage zum Zustand des globalen Glücks. Sie bewertet 156 Länder danach, wie glücklich sich ihre Bürger fühlen. Der Bericht wird vom Netzwerk für nachhaltige Entwicklungslösungen der Vereinten Nationen erstellt. 2019 belegen die vorderen Plätze hauptsächlich nordische Länder. Die ersten zehn glücklichsten Länder der Welt: 1. Finnland, 2. Dänemark, 3. Norwegen, 4. Island, 5. Niederlande, 6. Schweiz, 7. Schweden, 8. Neuseeland, 9. Österreich, 10. Kanada
Deutschland liegt übrigens auf Platz 17.
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